Medizinisches Cannabis in Deutschland: alles wissenswerte!

In diesem Beitrag erfährst du folgendes über Medizinisches Cannabis:

• Aktuelle Fakten
• Cannabis auf Rezept: wann ist das möglich?
• Sorten von medizinischen Cannabis
• Die Einnahme von medizinischen Cannabis
• Medizinisches Cannabis kaufen
• Medizinisches Cannabis: die Kosten
• Medizinisches Cannabis und Führerschein

Aktuelle Fakten über medizinisches Cannabis

Cannabis ist auch in Deutschland angekommen. Bereits seit 2017 dürfen die deutschen je nach Krankheitsbild Cannabis auf Rezept konsumieren. In den meisten Fällen sind es allerdings Privat Rezepte, also für Selbstzahler.

Anfangs wurde gesagt: „Damit Cannabis auf Rezept verschrieben werden kann, muss eine schwerwiegende Krankheit vorliegen“. Das bedeutete bei Krankheiten wie chronische Schmerzen, Rheuma oder bspw. begleitend zur Chemo-Therapie.
Im Jahre 2022 sieht das jedoch ganz anders aus – es gibt eine lange Liste an Krankheiten, die Cannabis als Medizin rechtfertigen.

Quelle: https://dransay.com/

Cannabis auf Rezept: wann ist das möglich?

Es gibt ein paar Unternehmen, die in den letzten 5 Jahren ein regelrechtes Business daraus gemacht haben, kranken Menschen Cannabis auf Rezept zu verordnen. Da die Ärzte einen wohl sehr hohen, bürokratischen Aufwand und dabei noch geringen Ertrag beim Verschreiben von Cannabis haben, gehen die Ärzte dabei wohl „auf Masse statt Klasse“. Somit lässt sich nebenbei noch „gutes Geld“ für die Ärzte verdienen. Die oben genannten Krankheiten berechtigen euch also dazu, Cannabis auf Rezept zu verschrieben zu bekommen. Mehr erfahren zu Cannabis auf Rezept.

Medizinischen Cannabis: die zugelassenen Sorten

Hier ein Auszug an Sorten, die man als medizinisches Cannabis verschrieben bekommen kann. Diese Liste wird aktualisiert, informieren sollte man sich also über die aktuelle Lage der zugelassenen Sorten. Das BfArM aktualisiert diese Informationen.

Bezeichnung SorteTHC Gehalt (%)
Sour Kush (Indica)18
Gorilla Glue (Indica)20 – 25
Zour Apple (Indica)18 – 22
Ice Cream Cake x Kush Mints22 – 27
Wappa (Indica-Hybrid)18 – 20
Sensi Star (Indica)18 – 20
Hindu Kush (Indica)23,4
Sativadominierend mit Super-Lemon-Haze-Genetik20,3
Sour Tangie18
Auszug aus der Liste der zugelassenen medizinischen Cannbissorten in Deutschland. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_in_Deutschland_erh%C3%A4ltlichen_medizinischen_Hanfsorten

Wie wird medizinisches Cannabis eingenommen?

Medizinisches Cannabis kann auf verschiedene Arten verabreicht werden. Die häufigste Methode ist die Inhalation, also das Rauchen oder Verdampfen von Cannabisblüten. Alternativ kann medizinisches Cannabis auch in Form von Ölen oder Kapseln eingenommen werden.

Es ist wichtig zu beachten, dass medizinisches Cannabis nicht wie Freizeit-Cannabis verwendet werden sollte. Die Dosierung und Art der Verabreichung sollten immer von einem Arzt festgelegt werden, um die bestmögliche therapeutische Wirkung zu erzielen und unerwünschte Nebenwirkungen zu vermeiden.

Medizinisches Cannabis kaufen

Es gibt ein paar Apotheken, die sich auf den Verkauf von Cannabis spezialisiert haben. Eine sehr bekannte ist die Grünhorn Apotheke aus Leipzig. Die Kosten je Gramm variieren bei den Apotheken stark. Die Apotheken dürfen für den Absatz von Cannabis eine Marge von bis zu 100% auf den Einkaufspreis berechnen. Somit kann man nicht genau sagen, dass bspw. ein Gramm der Sorte Hindu Kush acht Euro kostet.
Egal ob online oder in der Apotheke selbst – die Apotheken haben ihren eigenen Prozess mit den Ärzten entwickelt, wodurch vom Gang zum Arzt bis zum in den Händen halten des Präparats nur noch wenige Tage liegen.

Medizinisches Cannabis: die Kosten

Beim Bezug von medizinischen Cannabis bleiben die Geldbeutel der Krankenkassen meist noch geschlossen. Diese übernehmen nur die Behandlung, wenn der Arzt auch sogenannte „Kassenpatienten“ abrechnet – also gesetzlich Versicherte. Da die meisten Ärzte, die medizinisches Cannabis verordnen dürfen, nur Privatpatienten oder Selbstzahler behandeln, liegt hier das Problem.
Die Kosten müssen die Patienten also alleine tragen. Da kommt auch schnell mal was zusammen, denn – es müssen nicht nur die Kosten des Präparats getragen werden, sondern auch die der Behandlungsgespräche mit dem Arzt und die BtM Gebühr nicht zu vergessen.

Bist du also Selbstzahler und nicht privat- versichert, wirst du diese Kosten alleine tragen müssen, wenn du eine Behandlung mit Cannabis anstrebst. Es ist möglich, die Kosten tragen zu lassen über eine gesetzliche Krankenkasse, allerdings muss daher zuerst ein behandelnder Arzt gefunden werden, der auch gesetzlich Versicherte Patienten mit Cannabis behandelt.

Kostenüberblick

• Cannabis je nach Sorte und Apothekenpreis (Sativa / Indica) zwischen 7 – 30 € je Gramm
• Kosten für die Gespräche mit dem Arzt ca. 30 – 100 € je Behandlungsstunde (oder auch je Rezept)
• BtM-Gebühr je Rezept ca. 5 €

Medizinisches Cannabis und der Führerschein

Die Rechtslage ist hier zwar nicht hundertprozentig geregelt, letztendlich können wir aber sagen: sobald du ein Rezept für die Verordnung von Cannabis vom Arzt verschrieben bekommst, bist du auch mit deinem Führerschein größtenteils abgesichert.

Vorsicht ist besser als Nachsicht

Trotz eines Rezeptes spielt das Verhalten des Patienten eine große Rolle. Wenn vor Gericht der Richter entscheidet, dass der Patient nicht verantwortungsvoll umgegangen und sich oder andere gefährdet hat, dann kann auch trotz Rezept ein Führerscheinentzug drohen.

Bevor Euphorie aufkommt: Cannabis am Steuer ist und bleibt auch vorerst illegal in Deutschland. Zumindest solange, bis kein einwandfreier, durchdachter Gesetzesentwurf fertig ist. Mit einem Cannabis Rezept ist ein Cannabis Konsument sicherer im Verkehr unterwegs, als ohne.

Trotzdem kann man bei einer Polizeikontrolle nicht einfach mit dem Rezept winken und weiterfahren. Bei einer Kontrolle hat man, sobald man das Rezept zeigt, unverzüglich die volle Aufmerksamkeit der Beamten und das volle Interesse geweckt. Das ist nicht sehr vorteilhaft, wenn man beispielsweise durch illegalen Besitz von Cannabis einen Beikonsum nachweisen könnte.

Es gibt ein paar grundlegende Voraussetzungen für das Fahren mit Cannabis:

  • gültiges Rezept vom Arzt (Zeitraum der Verschreibung)
  • Stempel der Apotheke auf dem Rezept
  • Empfehlung: Attest vom Arzt

Außerdem, wenn Cannabis mitgeführt wird: sollte es sich im verschriebenen Behältnis befinden. Darauf finden sich Patientenname, Menge und Verschreibungsdosis.

Abschließend kann man sagen, wenn man ein gültiges Rezept für Cannabis hat, darf man grundlegend am Straßenverkehr teilnehmen.

„Die Beurteilung der Fahrtüchtigkeit liegt im Falle einer Cannabis Therapie beim behandelnden Arzt. Der Arzt bestätigt, dass der Patient unter der verschrieben Dosis fahrtauglich ist“

Dabei versteht sich von selbst, dass man nicht unverzüglich nach dem Konsums eines Joints Auto fährt. Der Verantwortungsvolle Umgang mit dem „Medikament“ sollte beim behandelnden Arzt im Vordergrund stehen und auch ernstgenommen werden.

Hinweis: Dieser Artikel dient nur zu Informationszwecken und sollte nicht als Therapieberatung angesehen werden. Die Gesetze und Vorschriften rund um Cannabis können sich ändern. Deshalb ist es wichtig, sich bei einem Arzt zu informieren.

Foto @AdobeStock_Wirestock

Neuste Beiträge

spot_imgspot_img

Beliebte Artikel

[td_block_15 tdc_css="eyJhbGwiOnsiYm9yZGVyLWNvbG9yIjoiIzk5OTk5OSIsImRpc3BsYXkiOiIifX0="]

Kommentar verfassen

spot_imgspot_img
%d Bloggern gefällt das: